Nach der mehr als erfolgreichen Salznieder-Party am Vorabend begann für die meisten von uns der letzte Tag der Technologiegespräche eher ruhig. Das erste Highlight war am frühen Nachmittag angesetzt: die Wanderung zur Zottaalm. Gemeinsam mit zahlreichen niederösterreichischen Wiederkehrern ging es (den im Vergleich zum Gratlspitz-Aufstieg) sehr angenehmen Weg hinauf zu diesem berühmtberüchtigten Hof mit Blick über Alpbach. Obwohl aufgrund der geringen physischen Anforderungen einige Stipendiaten sogar mit Flip-Flops die Zottaalm erklommen, machten sich viele Wiederkehrer mit dem Auto auf den Weg. Dadurch haben sie leider den Alpbacher Eiswagen verpasst, der sogar so eine coole Glocke hat um Kunden anzulocken. Den Anstieg gemeistert, gönnten wir uns einige der Spezialitäten der Zottaalm. Dazu gehören neben Kaiserschmarrn und verschiedenen Arten von Omlettes (deren Teig verdächtig ähnlich sieht und schmeckt), die mit Essiggurkerl und Butterbrot serviert wurden, die sogenannte Löffelmilch. Diese flüssige Legende, die von den Kellnern fast mystisch als „a alkoholhaltiges, warmes Milchgetränk aber mehr darf i ned sagen“ beschrieben wurde, sollte wirklich von allen Stipendiatinnen und Stipenidaten einmal verkostet werden.

Die von einigen angepeilte Wanderung auf den Gratlspitz musste aufgrund einer Gewittervorhersage abgeblasen werden, aber so kamen wir alle zumindest rechtzeitig zum nächsten Fixtermin, nämlich der Speaker’s Night. Hier wurden von zehn internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmern kurze Reden zum Thema „conflict and tolerance“ präsentiert. Noch bevor die erste Rednerin auf die Bühne trat, kochte die Menge bereits, weil ein ein ganz besonderer VIP angereist war: Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Auch diejenigen im Publikum, die ihn nicht kannten, stimmten begeistert mit ein und waren dann ziemlich erstaunt, dass der österreichische Präsident diesem Event beiwohnte. Nach zehn sprachlich hochwertigen und inhaltlich interessanten Reden konnte ein neuseeländischer Stipendiat den Wettbewerb schlussendlich für sich entscheiden. Im Anschluss ging es frei nach dem „Dinner for one“-Motto „the same procedure as every day“ auf ein Gläschen oder auch zwei in den geliebten Jakober. Wir mussten feststellen, dass die Ruhe der Seminarwoche nun endgültig vorbei ist – ein Zeichen dafür, dass ab morgen die politischen Gespräche und somit einer der Höhepunkte des Forums beginnen werden. Wir freuen uns jetzt schon!

von Niklas Nigl