Da für uns bereits der vorvorletzte Tag ist, sind wir schon ausgewiesene Alpbachexperten. Daher haben wir beschlossen, für zukünftige Generationen von Stipendiatys einen humorvollen Reiseführer zu erstellen, damit unsere Nachfolgys von unseren Erfahrungen profitieren können.
Sehenswürdigkeiten
Das auf 975 Meter gelegene Alpbach ist vor allem für seine idyllische Berglandschaft bekannt. Direkt in diese integriert ist das Congress Centrum, welches mit seinen Konferenzsälen und Foyers das Herzstück des Forums darstellt. Am heutigen Tag fand hier die Eröffnungssession „Agility and resilience: Superpowerst o handle complexity“ statt. Zudem wurden über den Tag hindurch 18 Breakout Sessions zu Themen wie Big Data, Blockchain, Cyber Securtiy, Fake News oder Digital Leadership abgehalten. Neben seiner Rolle als Schauplatz für Gespräche bietet das Congress Centrum mit seiner Sonnenterasse und dem sich auf dem Dach befindenden Bälle-Bad auch Erholungscharakter. Des Weiteren dient es als administrative Anlaufstelle für Konferenzbesuchys, denn dort befindet sich sowohl der Registration Desk als auch die Eventleitung.
Alpbach bietet auch ein paar Geheimtipps. Der berühmte österreichische Physiker Erwin Schrödinger, Begründer der Quantenmechanik und Nobelpreisträger, ist in Alpbach begraben und sein Grab ist einen Besuch wert. Auch ein Gang zum etwas tiefer gelegenen Gewässer Alpbach ist zu empfehlen, vor allem als Abkühlung an heißen Konferenztagen. Zu guter Letzt ist die Besichtigung der aus dem frühen 18ten Jahrhundert stammende Pfarrkirche im Ortszentrum ratsam, vor allem da sich dieser mit der Evening Meditation, die am heutigen Tag unter der Leitung von Bischof Alois Schwarz stattfand, vereinbaren lässt.
Kulinarik
Als Bergdorf das bis 1926 infrastrukturell kaum erschlossen war, hat sich hier eine spezifisch alpbacherische Küche herausgebildet.
Zuerst das Frühstücksangebot: Wenn sich nicht ein Frühstücksempfang, bei dem neben dem leiblichen Wohl auch die intellektuelle Nahrung nicht zu kurz kommt, finden lässt, wie beispielsweise heute das Europe Breakfast im Böglerhof oder das Swiss Country Breakfast im Liechtensteinsaal, ist ein Besuch beim Bäcker Tappeiner sehr empfehlenswert. Hier ist das täglich wechselnde Angebot von Topfenstangerln, Nuss- und Mohnkipferln sehr zu empfehlen. Wird ein besonderes Frühstückserlebnis gewünscht und ist der geringfügige Aufstieg von einer halben Stunde nicht abschreckend, ist die Zottaalm zu empfehlen, wo neben den weltgrößten Omeletts und hervorragendem Kaiserschmarrn auch die traditionelle Löffelmilch serviert wird, die, nach Angaben vertraulicher und vertrauenswürdiger Quellen jahrhundertelang sowohl Apotheke als auch Arzt in Alpbach vollinhaltlich ersetzt hat.
Mittags sind wieder Empfänge wie die heutige Lunch Reception im Congress Centrum eine gute Möglichkeit, bei Salat und Gegrilltem gemeinsamen Austausch entweder auf der Terrasse, oder auf der Meadow of Thinkers mit der nötigen Nahrungsaufnahme zu verbinden. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, in den gut ausgestatteten Niederösterreich-Unterkünften selbstzuversorgen. Eine gute Strategie ist auch, das Service des Hotels Berghof derart zu verwirren, dass eine zusätzliche Portion der besten Kasspatzen Alpbachs herausgeschlagen werden kann. Bitte beachten Sie allerdings, dass dies einem Hinweis ohne Gewähr entspricht. Des Weiteren können die Speisen im Jakober sehr empfohlen werden, allen voran der gebackene Graukäse. Falls Sie Lust auf ein kulinarisches Experiment haben, kann auch das wohl kosmopolitischste Restaurant des Dorfes Besucht werden: die Pizzeria Messner’s.
Abends bietet sich sicherlich die Gelegenheit, auf einen Empfang eingeladen zu werden, wie beispielsweise die am heutigen Abend angesagte Magenta Night im Böglerhof. Über die ganze Forumszeit gesehen sind essensmäßig besonders der Niederösterreich-Empfang im Hotel Alphof und der Empfang der Österreichischen Nationalbank zu empfehlen.
Nightlife
Lassen Sie sich auch des Nachts von den zahlreichen Angeboten des Bergdorfes Alpbach verwöhnen. Hier gibt es zum Beispiel „vor dem Jakober“, was den Beginn des perfekten Ausgehabends darstellt. Vor dem Jakober sind die Getränke rar, es ist aber möglich, durch den Hintereingang aus dem benachbarten Lokal „Jakober an der linken Bar“ Getränke nach außen zu befördern. Sobald ein gewisser Grad des Vorglühens erreicht ist, folgt üblicherweise gleich die nächste Station, die bereits erwähnte „Jakober an der linken Bar“. Dort werden einige Getränke konsumiert, um sich dann langsam ins nächste Lokal einer der reichhaltigsten Ausgehmeilen Mitteleuropas vorzukämpfen: „Jakober an der rechten Bar“, das in einheimischen Kreisen gerne auch „die Tanzfläche“ genannt wird. Damit wäre das Ausgehangebot nunmehr vollständig beschrieben. Um mehr Abwechslung zu erhalten kann die Reihenfolge der Besuche auch variiert werden.
Kultur
Die Musen zeigen in Alpbach hohe Präsenz. Sei es durch künstlerische Installationen, Lesungen, oder Musik, wo spontane Chöre durchaus passieren können. Besonderes Highlight sind die Balkonszenen der RADA, der Royal Academy of Dramatic Arts, vom Balkon des Gemeindeamts. Auch die heutige Balcony Scence 7, welche sich um einen Diskurs zum Thema Homosexual Outing drehte, war ein großer Erfolg.
Ausflüge
Rund um Alpbach befinden sich mehrere Ausflugsziele die zu Fuß, per Bus, Auto und Seilbahn erreichbar sind. Beispielsweise das Wiedersbergerhorn, wo der Club Alpbach Niederösterreich bereits während der Seminarwoche eine Exkursion inklusive Wettbewerb veranstaltet hat. Zudem ist Inneralpbach eine empfehlenswerte Destination. Hier befindet sich die Zirmalm, in welcher am heutigen Tag die Veranstaltung „Talk on the Mountain – Diversity: A moral responsibility or a tool to maximise profits“ stattfand.
Als Autoren hoffen wir, mit unserer amüsantgehaltenen Kurzeinführung Ihre Reiselust zum Europäischen Forum Alpbach geweckt zu haben. Bei Fragen, Kommentaren oder anderwärtigen Anbiederungsversuchen stehen wir gerne zu gottgnadiger Zeit zur Verfügung.
von Markus Fischer und Thomas Kronschläger