Am Freitag gab es ein großes Angebot an Online-Veranstaltungen und wir Stipendiat*innen standen vor der Qual der Wahl. Von der Zukunft der Mobilität über Klimakrise und Urban Farming zu Artificial Intelligence und Relevanz der Wissenschaft wurden unterschiedlichste Themen in spannenden Paneldiskussionen thematisiert. Die Seminarräume in Puchberg waren in Folge gut ausgelastet und auch in den Gemeinschaftsbereichen trafen sich Interessensgruppen zu gemeinsamem Streaming und Diskussion.
Ich persönlich habe vor allem die Paneldiskussion zu “Feeding the City – or is the City Feeding You?” mit Spannung verfolgt. Immer mehr Menschen leben in Städten – das führt zum einen zu einer zunehmenden Versiegelung von Flächen sowie zum anderen, zu neuen Herausforderungen in der Versorgung all dieser Menschen. Gründer*innen von Food Startups, Vertreter*innen von Bevölkerungsinitativen zum Thema Nahversorgung sowie Expert*innen im Bereich Vertical Farming diskutierten in diesem Talk über ihre Visionen für eine weitgehend autarke Stadt der Zukunft. Lockdowns und Reisebeschränkungen haben uns im vergangenen Frühjahr die Relevanz von Versorgungsunabhängigkeit aufgezeigt und innerstädtische Landwirtschaft sowie innovative Essenprodukte können einen relevanten Beitrag zu einer nachhaltigeren und resilienten Versorgungsinfrastruktur leisten. Aktuell dürfen wir uns glücklich schätzen, dass in Österreich genügend Ackerflächen zur Verfügung stehen um die Gesamtbevölkerung versorgen zu können. Aus diesem Grund sind Vertical Farming Projekte heutzutage noch oft schwer rentabel, nichtsdestotrotz hat die Diskussion aufgezeigt, dass es essentiell ist sich über Technologien in diesem Bereich zu informieren und für eine Zukunft vorzusorgen, in welcher wir auf diese angewiesen sein werden.
Zum Abschluss des Tages hatten wir einen Vortrag vor Ort in Puchberg mit Dr. Claudia Dolezal zum Thema “Tourism During and Post COVID-19: Challenges & Opportunities”. Dabei wurden die vorherrschenden Probleme, die bereits vor der aktuellen Krise die Tourismusbranche beschäftigt hatten thematisiert und aufgezeigt, dass die Krise eine Chance sein kann um Tourismus in Zukunft nachhaltiger und mit mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung zu gestalten. Anschließend an den Vortrag gab es noch eine angeregte Diskussion und der Abend endete schlussendlich wie so oft mit spannenden Gesprächen an der Bar.
von Johanna Einsiedler