Tag Sechs (und Tag drei des Alpbach-Puchberg-am-Schneeberg Hubs) bricht an. Und das ziemlich früh: um 4:20 klingelt der Wecker, der mich in aller Früh aus dem Bett jagt, um 15 Minuten des Programms im digitalen Alpbach mitzugestalten: das 24-h-Reading von George Orwells bahnbrechendem 1984. Nachdem ich den Wecker binnen zwei Sekunden zum Schweigen zwang, um meine Zimmernachbarin möglichst in meinem Vorhaben zu verschonen, verläuft die Übergabe via Livestream nahtlos um Punkt 4:30. Big Brother Is Watching You – Während des Livestreams zu dieser unsagbaren Zeit schauen – und hören – allerdings „nur“ zwei Dutzend Leute mit. Kaum dass die pdf-Datei auf der Plattform Hopin aufleuchtete und sich meine vom Morgen verschlafene Stimme verselbstständigte, ist “es” auch schon vorbei und die Lesehoheit an die nächste Person weitergegeben. Die Passage war derartig spannend, dass ich am liebsten weiterlauschen würde, muss aber der drückenden Müdigkeit zu solch unsagbarer Stunde nachgeben und zurück ins Zimmer wandern. Denn es ist klar: heute wird aufregend und lang!
Also: In den Tag starteten wir in gewohnter Manier mit einem ausgiebigen Frühstück, vorhergehend der Eventualität einer Krafttraining-Yoga-Session, um uns in einen Tag voller gestreamter Vorträge, Sessions und Diskussionen mit unseren KollegInnen zu stürzen. Der virtuelle Tisch war wie immer reichlich gedeckt, der Wechsel zwischen den Seminaren im virtuellen Alpbach flott und divers, die Lernkurve steil.
Das Highlight des Abends bildeten sowohl der Vortrag von Dr. Claudia Dolezal zum Thema “Tourism During and Post COVID-19: Challenges & Opportunities”, der in den Puchberger Räumlichkeiten selbst stattfand, als auch das Eintreffen der Alumni früherer Jahrgänge. Geschichten, die man sich selbst kaum zu hören erträumte, Austausch nach Alpbachmanier mit viel guter und inspirierender Stimmung sowie die „gute Luft“ Puchbergs: müde und glücklich konnte man spätabends ins Bett fallen! Wir freuen uns, dass es morgen wandernd weitergehen wird!
von Magdalena Lederbauer