Einstieg in die Seminarwoche

Am Donnerstag starteten wir nach unserer Ankunft in Alpbach halbwegs frisch und munter in unsere Seminarwoche. Um die Vergabe der Seminarplätze mitzugestalten, hatten wir vorab die Möglichkeit, die Themen nach unseren Prioritäten über ein Online-Tool zu reihen. Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus, am liebsten wollte ich gleichzeitig mehrere belegen. Nach einigem Hin- und Her erinnerte ich mich an das, was uns Andreas beim ersten come2gether riet: „Nehmts afoch wos, mit dem ihr sunst nix am Huat haubts“ und somit bin ich schlussendlich bei „Thinking big while doing good – Impact Economy“ bei Dr. Charly Kleissner und „Visual Communication and Co-Creation“ bei Sabine Soeder gelandet.

Charly Kleissner strahlte den Teilnehmer*innen mit einem breiten Lächeln entgegen: „I’d like to start this day with a brief meditation. You only can do good if you do good to yourself”. Dr. Kleissner, eigentlich jahrelanger Senior Technology Executive in Silicon Valley (unter anderem neben Steve Jobs) und jetziger Impact-Investor, pflegt eine ganz eigene Philosophie. Dass unser aktuelles Ökonomie- und Finanzsystem nicht zur Lösung von Ungleichheit, Klimawandel und soziale Ungerechtigkeit beiträgt, ist klar. Impact Economy bietet eine Alternative und zielt darauf ab, systemische Probleme an ihrem Kern zu packen, anstatt ihre Symptome zu behandeln – durch eine nicht-anthropozentrische Bewusstseinsebene. Die grundlegenden Themen sind System Change, Regenerative Capitalism, Impact Management (mit Fokus auf die SDGs) und Conscious Leadership.

Am Nachmittag ging es weiter mit „Visual Communication and Co-Creation“. Die Seminarleiterin Sabine Soeder, eigentliche Architektin, arbeitet schon seit über 15 Jahren als Graphic Recorderin. Hierbei wird Kommunikation visuell eingefangen. Dies passiert auf Papier, Flipcharts, Poster, Kärtchen bzw. digital am Tablet. Aufgezeichnet werden die Key messages des Gesagten durch ganz leichte Mittel, wie Strichmännchen und bildliche Metaphern. Zu Beginn mussten wir ein Portrait der Person gegenüber anfertigen – ohne dabei auf das Blatt Papier zu schauen. Somit bekam man ein Gefühl für die Bewegungen, den Stift und konnte anfängliche Hemmungen gut überwinden. Später mussten wir unsere Reise nach Alpbach und unseren Tagesablauf aufs Papier bringen – ganz intuitiv, ohne Worte und mit den einfachsten Mitteln. Nach der ersten Einheit fiel mir das Zeichnen viel leichter als ich zuerst dachte. Man merkte schnell, dass es oft nur einige wenige Striche braucht, damit andere die Nachricht am Papier verstehen und greifen können – und um die Bedeutung komplett umzudrehen.


von Helene Dockner