Aufbruch in Woche 2

Nach einer, wie im Fluge vergangenen ersten Woche, war heute schon der Sonntag der 28. August 2022, der gleichzeitig der Starttag für unsere zweiten Seminare war. Zum Glück etwas erholt von einem verhältnismäßig entspannten Samstag, der unser einziger seminarfreier Tag war, starteten um kurz vor 9 Uhr viele der StipendiatInnen wieder frohen Mutes in Richtung Neue Mittelschule, wo auch diese Woche wieder ein Großteil der Seminare abgehalten wurde. So fand ich mich in einem Klassenzimmer, mit vielen anderen, und tatsächlich auch nach einer Woche Alpbach  neuen Gesichtern, wieder. Allesamt waren wir gespannt auf unser dieswöchiges Seminar „Human Rights in Norm and Practice“ . Nach den ersten eineinhalb Stunden gab es wie immer eine kleine Pause vor der Mittelschule, wo wir mit Tee und Kaffee bestens versorgt wurden, um erste Gedanken über unsere Seminare auszutauschen und weitere StipendiatInnen kennenzulernen.

Nach den Seminaren brachen wir in die zweite Hälfte des Tages auf, beziehungsweise vorerst in eine kurze Mittagspause. Diese stellte sich in meinem Fall jedoch, als noch kürzer heraus als gedacht. Denn wie es so oft in Alpbach passiert, kommen neue Teilnahmemöglichkeiten spontan wie aus dem Nichts und müssen schnell ergriffen werden, da die Plätze, vor allem bei den Kamingesprächen, meist recht beschränkt sind. So machte ich mich nach einem kleinen Mittagssnack mit vier weiteren CANOE StipendiatInnen wieder auf den Weg dahin, wo wir gerade erst herkamen – zur Mittelschule, wo ein Kamingespräch mit Franz Fischler bevorstand. Nachdem wir cirka eine Stunde lang seinen Erzählungen lauschen durften, musste ich das Kamingespräch recht überstürzt verlassen, da bereits der nächste Programmpunkt wartete.

Denn in Alpbach kommen auch sportliche Aktivitäten nicht zu kurz. Deshalb machte sich das fünfköpfige „Team Club Alpbach Niederösterreich“ auf zum Beachvolleyballturnier. Mit Strandwetter waren wir zwar nicht gesegnet, denn am Volleyballplatz angekommen, begann es zu regnen, was trotzdem niemanden davon abhielt zu spielen. Wovon wir jedoch zu Beginn abgehalten wurden, ist uns einzuspielen. Denn schon nach den ersten Pässen im Kreis verabschiedete sich der Ball über den hohen Zaun direkt in die Mitte eines riesigen Brennesselhaufens.

Nach einem für uns semierfolgreichen Volleyballturnier eilte ich zurück ins Dorfzentrum, um gerade noch pünktlich im CCA einzutreffen, wo um 16.30 Uhr ein Gespräch mit Josep Borrell Fontelles und vier weiteren SpeakerInnen mit dem Titel „Crises: Failing to See the Long-Term Wood for the Short-Term Trees?“ stattfand. Auch wenn es am Ende dieses Vortrags bereits früher Abend war, deutete noch nichts auf das Ende des Tages hin. Ein weiteres Kamingespräch wartete auf uns, nämlich mit Shalini Randeria und Bruno Stagno Ugarte.

Nach einem Tag mit extrem viel Input, machten wir uns auf den Weg zu unserem Apartment, stießen dabei jedoch auf ein vollgefülltes Dorfzentrum von Alpbach. Auf der Straße erwartete uns das Event „Bread and Butter“, eine lange Tafel mit verschiedensten und durchaus ausgefallenen Buttersorten und Brot zur Selbstbedienung und bei Belieben dazu ein Bier. So sieht ein gelungener Start in einen entspannten Abend aus und um das noch zu toppen, krönte ein faszinierender Abendhimmel, der von der Wiese über dem CCA bestens zu beobachten war, die nette Stimmung. Nachdem ein kühler Nebel die abendlichen Temperatur ziemlich herunterschraubte, beschlossen wir in unsere Unterkunft zu gehen. In ausgelassener Stimmung starteten wir dort im Rahmen der CANOE StipendiatInnen mit einer kleinen Party in den letzten Teil des Tages, den wir mit viel gesanglicher und tänzerischer Energie ausklingen ließen.

von Katharina Alram