“!!! RING DING BING !!! … 3.15 Uhr Gratlspitze.
Heute ist keine Zeit für Schlaf. Top motiviert treffen wir uns vor dem Jakober für die traditionelle Wanderung auf den Berg.
Nach einigen Minuten Wartezeit und Fotos für unsere Social-Media Kanäle geht’s mit voller Ausrüstung los. Durch den Schein der Stirnlampen finden wir den Weg über Wiesen und Wälder hinauf bis zur Baumgrenze. Nach einer Stärkung geht es während Diskussionen und Gesprächen das letzte steile Stück zum Gipfel hinauf. Dort bekommen wir die Belohnung für unsere Anstrengung und genießen den Sonnenaufgang mit der wunderschönen Aussicht über Tirol.
Zurück in Alpbach erklingt Blasmusik, von traditionell bis ABBA, aus den Musikboxen im Apartment. Zum Frühstück verspeisen wir köstliche Weißwürste bei unserem kleinen aber feinen Frühschoppen .
Um neue Leute kennenzulernen und die Vielfalt von Alpbach zu spüren gibt es das Event „Meet a stranger in a gondola“. Dabei hat man 16 Minuten Zeit für ein Gespräch mit bis zu sechs fremden Personen in einer der Gondeln der Wiedersbergerhornbahn. Nach einem Höhenunterschied von 1020 Metern muss man sich entscheiden, ob man weiterfahren oder gemeinsam eine Runde spazieren gehen möchte.
Am Abend gibt es neben einer Veranstaltung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie mit Norbert Hofer, eine Diskussion geleitet von Martin Kusej. Dort spricht er mit dem österreichischen Perkussionist Martin Grubinger. Durch einige Demonstrationen zeigt uns der Schlagzeuger seine Leidenschaft zur Musik. Er erzählt, was ihn bewegt und warum er gerade vom Schlagwerk so begeistert ist. Er selbst zieht keine Linie zwischen politischen Statements und Kunst und meint, dass hinter jeder Note eine Aussage des Komponisten steckt. Herr Grubinger setzt sich aktiv dafür ein, dass Konzerte nicht nur in urbanen Gebieten, wie Wien und Salzburg gespielt werden. Sein Ziel ist es, die klassische Musik in die Orte zwischen den Großstädten zu bringen und dadurch Barrieren zu öffnen. Seiner Meinung nach sollen Künstler aus ihrer Bubble heraus und sich in neue Bereiche wagen.
„We are hiding in the backyard of your mind“ heißt die letzte Veranstaltung des Tages. Künstler aus verschiedenen Feldern wie beispielsweise Schauspiel, Aktionskunst oder Theater nehmen an der Podiumsdisskusion teil. Es wird über die Freiheit der Kunst, ebenso wie über die Wirkung von künstlerischen Statements und der Zusammenarbeit mit Medien gesprochen.
Nach einem Blick auf die Uhr und einer kleinen Kalkulationen zeigt sich, dass wir nun schon fast 20 Stunden wach sind. Dies hält uns aber nicht davon ab den Tag beim Kartenspielen und der Veranstaltung „Diving into diversity“ in der Festhütte ausklingen zu lassen.
von Matthias Hochholzer