Am Sonntagfrüh der Seminarwoche freute ich mich bereits auf den bevorstehenden Tag, gefüllt mit der Eröffnung der Tirol-Tage, meinen Seminaren und der Jam-Session am Abend. Da sich jedoch herausstellte, dass der Virus auch in Alpbach nicht ruht und ich und einige andere als Kontaktpersonen „K2“ angegeben wurden, verbrachten wir unseren Sonntag in Selbstisolation. Die Nachricht stimmte mich sehr bedenklich, da ich schon ahnte, dass es mit dem einen Tag nicht erledigt sein würde. Somit hatten wir zumindest die Möglichkeit, uns noch besser kennenzulernen und bereits vor der Mittagszeit schmissen wir das erste CANOE-Balkon-Covid-Clubbing mit DJ Mark am Mischpult. Ich konnte sogar den einzigen Platz in Marks DJ-Workshop ergattern und probierte mich selbst am Set aus, was sich als gar nicht so einfach rausstellte. Wir plauderten viel über Musik und Festivals und stellten fest, dass uns nicht nur das EFA verbindet. Der Tag verging dann doch schneller als ursprünglich gedacht und zum Abschluss feierten wir am Abend unsere negativen Testergebnisse und unseren Gesundheitszustand mit Pizza, Bier, Seltzer und guter Musik am Balkon.
Am nächsten Morgen bestätigte sich mein ungutes Gefühl. Christopher und ich galten nach wie vor als „verkehrsbeschränkt“ und durften bis ans Ende an keinen Veranstaltungen und Seminaren mehr teilnehmen. Da es schwierig schien, für uns eine digitale Lösung einzurichten, machten wir, leicht frustriert, das Beste daraus. Somit ging es beispielweise mit der Wiedersbergerhornbahn rauf auf die Bergstation, weiter auf den Panorama-Rundwanderweg und schließlich wagten wir auch eine Fahrt mit dem Lauser-Sauser neben der Bergstation. Zurück in Alpbach angekommen, war uns dies nicht genug, somit marschierten wir dann noch auf die Zotta-Alm, wo uns bereits ein riesiger Kaiserschmarrn und eine heiße Löffelmilch erwartete.
Wir stellten fest, dass, sollten wir wieder nach Alpbach zurückkehren, wir wohl niemals wieder solch ruhige Tage erleben werden, wie diese in der Selbstisolation.
von Helene Dockner