Obgleich am Tag die Tiroler Berggipfel mit ihrem herrlichen Panoramablick auf die umliegende Bergwelt die Stipendiaten begeistern, durfte eine Wanderung zu Sonnenaufgang nicht fehlen. Gelockt wurde mit einem außergewöhnlichen Naturschauspiel, dem einige jedoch skeptisch gegenüberstanden. Schließlich sollte um 3 Uhr aufgestanden, um 4 Uhr bereits gewandert werden. 2 Stunden! 1899m! Als „Bergwanderung für sportliche Genusswanderer“ beschrieben, war es für die ungeübten Stadtmenschen zu Beginn mehr Herausforderung als Genuss. Nicht nur war in der Dunkelheit das Schauspiel der Natur mehr zu spüren, als zu sehen, auch ersetzte ein A-capella-Keuchen die sonst so intellektuellen Gespräche einiger Club Niederösterreich Stipendiaten.
Vielleicht doch keine so gute Möglichkeit einander kennenzulernen?
Im Gegenteil, „Zusammen schwitzen, schweißt zusammen“. Am Gipfelkreuz angekommen, wurden zur gegenseitigen Erwärmung fast ausschließlich Pinguinhaufen geformt. Abwechselnd ein jeder in der Mitte gewärmt und anschließend die ersten Sonnenstrahlen und der herrliche Rundumblick auf die umliegenden Berge des Karwendelgebirges, der Kitzbüheler Alpen bis hin zu den Hohen Tauern genossen. Drei Gruppenfotos, 2.000 Selfies später wurde zurückgewandert. Gewählt wurde ein anderer Weg, noch ein Gipfelkreuz, noch einmal 2 Stunden.
Ob es sich gelohnt hat die täglich erscheinende Sonne auf 1899m zu begrüßen?
Definitiv.
von Aylin Gunsam